Häufig sind die Titel von "
Maischberger"-Sendungen
als Fragen zusammengefasst, damit in der Talkrunde schön über die
Antwort gestritten werden kann: Flüchtlinge rein oder raus,
Wowereit gut oder schlecht, so ungefähr. Diesmal hieß die Sendung: "
Alzheimer - der lange Abschied".
Das Thema ist spannend - laut einer aktuellen Umfrage haben 42 Prozent
der Deutschen Angst vor Alzheimer - aber der Titel so weitläufig
gewählt, dass vom platten Allgemeinplatz bis zur brisanten Frage zum
Umgang mit einer Volkskrankheit alles möglich war.
Dass es dann der platte Allgemeinplatz wurde, lag - man hatte es
vorher irgendwie geahnt, aber auf anderes gehofft - vor allem an einem
der sechs Gäste:
Til Schweiger,
der als 27- oder 28-Jähriger, wie alt er genau war, hat er selbst
vergessen, einen Sommer lang seinen dementen Großvater pflegte. Was für
Maischberger reichte, um zu sagen: "Sie haben ja auch Erfahrung." Was
für Schweiger reichte, um über Alzheimer zu sagen: "Das weiß ich aus
Recherche, dass Kinder leichter damit umgehen."
Schweiger hatte aber nicht nur Erfahrung, sondern vor allem einen
neuen Film zu verkaufen, aus dem immer wieder Szenen eingeblendet
wurden: "Honig im Kopf" könnte mit seinem Titels und dem weichgespültem
Balladen-Soundtrack auch der nächste Teil von "
Keinohrhasen" sein. Es ist aber eine Tragikkomödie, in der
Dieter Hallervorden
unter Schweigers Regie einen dementen Opa spielt und in seiner Familie -
nur nicht bei der Enkelin, gespielt von Schweigers Tochter - durch
zunehmende Konfusion aneckt.
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http://www.spiegel.de/kultur/tv/til-schweiger-ueber-alzheimer-bei-sandra-maischberger-honig-im-kopf-a-1008790.html
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