Fazit:
Das war Mist.
Immer
wieder versucht sich eine TV-Redaktion am Thema Alzheimer, Licht ins
Dunkel der der Alzheimer Problematik zu bringen. Dabei verlieren sich
oft – wie auch bei Maischberger -
in
Ritualen, die der Fernsehunterhaltung geschuldet sind.
Man
nehme einen populären Filmschaffenden, dessen Kompetenz ausreicht,
seine neue
Tragikomödie
wortkarg zu bewerben. Als Bonbon sein Hauptdarsteller, ein
altverdienter
Komiker,
der beim Einspieler im Interview von seinem Kurzurlaub im „Anderland“
in einer
Demenz
WG wenig erhellendes zu erzählen wusste, zumal er als „Freigänger“
jeden Abend
seinen
„Heimathafen“ ansteuern durfte.
Was
wollen diese vielen Worte der Kulturschaffenden dem halbwachen
Publikum vor den
Bildschirmen
eigentlich sagen. Nichts, doch natürlich, ich vergaß, die Premiere
des Filmwerkes steht kurz bevor und ich soll unbedingt ins Kino
kommen, dort findet dann die Tragikomödie ihr bitteres Ende.
Bleibt
noch, im Beipack eine betroffene Buchautorin mit wiederholten
Hinweisen auf das Buch
(eine
nette Geschenkidee für unter den Weihnachtsbaum). Über die reale
Tragödie, die diese Frau
als
Pflegerin ihrer Angehörigen erleben musste, zwei, drei dahin
gehuschte Sätze, wenig
Erkenntnisse.
Jetzt
noch ein kurzer Beitrag zum Thema: „Das Leben ist schön“,
besonders mit der Diagnose
Demenz.
Da wurden zwei Menschen vorgeführt, die im Moment für sich einen
guten Weg bei
der
Bewältigung des Zusammenlebens der anderen Art gefunden haben. Ganz
ehrlich, das freut
mich
für die beiden.
Fast
hätte ich ihn vergessen, den wissenschaftlichen Beirat der in keiner
solchen Talk Show fehlen darf. Er erläutert, klärt auf, gibt
Ratschläge, macht deutlich, dass Demenz nicht heilbar ist, im
höchsten
falle die fortschreitende Krankheit verzögerbar. Ja wunderbar,
wenigstens doch noch
eine
gute Nachricht. Leider hatte er vergessen über die Nebenwirkungen
dieser Medikamente
zu
referieren.
Mein
Fazit: Als Nachtunterhaltung hätte ich lieber den beworbenen Film
Honig im Kopf gesehen,
sie
sehen, die Propaganda hat Wirkung gezeigt.
Für
den nächsten Demenz Talkwürde ich mir gerne was wünschen. Die
ersten wichtigen Schritte zur Aufklärung Alzheimer und die Demenzen
sind gemacht. Jetzt gilt es neuere Themen, wie die Bewältigung des
Lebens mit Demenz für die Menschen mit Demenz und den Angehörigen
zu
meistern
ist. Jetzt geht es nicht mehr „nur“ um Pflege, sondern um reales
Leben und erleben
aller
Beteiligten. Denn Demenz steht immer nur für hochaltrige Betroffene,
die ohne oder
mit
eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten, vor sich hin schlummern.
Der schnellste
Weg,
zurück in eine Normalität des richtigen Lebens, mit allen
Angeboten, die ein Mensch
sich
nur wünschen kann, ist der Weg, der den Menschen die Kultur und
damit die Würde und
die,
vom vielen zitieren verbrauchte, gute Lebensqualität zurück gibt.
Angebote dazu gibt es wie Sand am Meer, in unserem kultivierten Land.
Und
deshalb kommt jetzt eine „Werbepause“:
Kultur
für Menschen mit Demenz. Macht das Sinn? So werden Menschen fragen,
die davon noch nie gehört haben. Doch immer öfter machen sich die
Menschen mit Demenz auf den Weg. Sie verlassen gemeinsam mit
Angehörigen oder Helfern das Haus und machen in Kultur. Mit der
U-Bahn
ins Museum, Theater, Varieté, in die Kirche zum Gottesdienst, in den
Sinnesgarten
und
noch viel mehr. Für Menschen mit Demenz ist das eine Fahrt ins
Blaue, ein Abenteuer,
denn
Sie wissen nicht was Sie tun, nein erwartet. Erstmal am Ziel
angekommen ist die Freude
groß,
denn jetzt ist viel Zeit für Erinnerungen, Poesie, Melancholie,
Gesprächen, mit Worten oder
„Händen
und Füßen“ und viel Emotionen. Und wenn die "sprachlosen"
Menschen, die den "Verstand" verloren haben, beim Kontakt
mit der Kultur sehr emotional wieder ins Gespräch kommen, dann sind
die Menschen glücklich angekommen.
In
Deutschland spricht man von 1.5 Millionen Betroffenen. In Europa von
11 Millionen. Genauere Zahlen gibt es nicht. Nach Schätzungen von
Experten müssen wir dazu noch von einer Dunkelziffer von ca. 30%
ausgehen, ganz schnell kommen wir so auf mehr als 13. Millionen
Betroffene. Und jetzt noch dazu 7 Millionen pflegende Angehörige.
Das bedeutet, nochmal 7 Millionen Menschen, die von den Experten als
Co-Betroffene dazu gezählt werden. Den Pflege macht krank, an
Körper, Geist und Seele. Und wenn all diese Menschen nicht
mitgenommen werden, rein in die Gesellschaft, rein in die Kultur,
dann ist ihr Alltag grau und leer.
Und
jetzt die Werbung:
Seit
8 Jahren nimmt RosenResli diese Menschen mit ins kulturelle Leben.
Denn die Teilnahme am kulturellen Leben stellt auch für sie einen
wesentlichen Bestandteil und eine wichtige Bereicherung dar. Demenz
raubt vermeintlich den Verstand aber die Emotionen sind immer da. So
sind die Emotionen der Schlüssel, ein Türöffner zu den positiven
Erlebnissen, die nur die Kultur öffnen kann, ganz besonders der
Besuch im Museum. Einem Haus mit besonderer Ausstrahlung.
Innerhalb
des gesamten Programms, legen wir großen Wert auf die
weiterentwickelte Museumsarbeit. Die Stärkung der Zielgruppe,
Pflegende Angehörige und ihren Menschen mit Demenz, liegt uns
besonders am Herzen. Dort liegen, auch nach Auffassung der
Wissenschaft, die sozialpsychologischen Möglichkeiten im täglichen
zusammenleben brach. Die Chancen einer
Verbesserung
der Kommunikation zwischen den Betroffenen und den pflegenden
Angehörigen, nach dem Vorbild der Kommunikations- Strategie
„Kunstvermittlung für Menschen mit Demenz“, machen diesen Ansatz
sinnvoll. (rosen-resli.de)
Gerade
die neue Betrachtung der Kunstvermittlung für junge Demente und
Menschen mit Demenz im Anfangsstadium, bringt eine neue Perspektive
und somit positive Entwicklung für diese Zielgruppe. „Nicht der
Demente ist krank, sondern die kranke (kulturlose) Gesellschaft in
der er lebt. Oder griffiger formuliert, die „artgerechte Haltung“
der Betroffenen muss im Fokus stehen.
Also
welche Diagnose hat er, lebt er zu hause, im Heim. Welche Konflikte
gibt es im zusammen leben dort. Wie können wir den Zugang zu allen
Beteiligten öffnen. Wir und alle Beteiligten müssen die
Kommunikation erlernen, wie eine „Fremdsprache“ erlernen. Erst
dann, wenn alle Beteiligten die gleiche Sprache sprechen, schaffen
wir es gemeinsam, den Anforderungen in der „demenzfreundlichen
Gesellschaft“ zu gerecht zu werden.
Noch
mal zu Erinnerung, Angebote dazu gibt es wie Sand am Meer in unserem
kultivierten Land. Sie müssen uns nur Fragen, dann geben wir der
Redaktion qualifizierte
Kontakte
zur Wahl und sollte es zum kulturellen Demenz Talk kommen, wir von
RosenResli
– Kultur für Menschen mit Demenz, kommen gerne mit.
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