Wolfgang Rheinheimers Eltern erfüllten sich 1969 den Traum vom
Eigenheim. Jetzt soll das Haus verkauft werden - um die Pflegekosten für
die Mutter zu bezahlen. Aber was ist der einstige Traum noch wert?
Von
Benjamin Schulz, Wadern-Lockweiler
Wolfgang Rheinheimer geht die drei weißen Stufen zur Haustür hinauf,
steckt den Schlüssel ins Schloss, öffnet die Tür und betritt seine
Kindheit. Ein Blick, ein Atemzug, und er ist umgeben von Erinnerungen,
vertrauten Gerüchen. "Wenn ich in das Haus gehe, rieche ich meine
Mutter."
Hier in 66687 Wadern-Lockweiler im
Saarland,
wuchs Rheinheimer auf. Nun hat er für das Haus keine Verwendung mehr.
Er und sein Bruder möchten es verkaufen: acht Zimmer, 180 Quadratmeter
Wohnfläche, 650 Quadratmeter Grundstück, Kaufpreis 130.000 Euro. Im
Internet beschreibt er es als "Freistehendes 1-2 Familienhaus in idyllischer Waldrandlage".
Der Vater, Jahrgang 1925, verstarb 1985. Seither lebte die Mutter,
Jahrgang 1926, allein in Lockweiler - bis zum vergangenen Herbst. Demenz
und Gebrechlichkeit machten es ihr unmöglich, im Haus zu bleiben. Sie
wohnt nun im Pflegeheim. Rheinheimer und sein Bruder hoffen, dass der
Erlös aus dem Hausverkauf reicht, um die Pflegekosten von rund 2500 Euro
im Monat zu decken.
Weiter auf:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/elternhaus-verkaufen-abschied-von-der-kindheit-a-1046489.html
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